Philosoph
384-322 v.Chr.
„nach der nur dasjenige möglich sei, dessen sämtliche Bedingungen bereits vorhanden sind, womit das reale Mögliche mit dem Wirklichen zusammenfiele.“ Aristoteles gesteht einem Prozess wenigstens semantisch noch offene zukünftige Möglichkeiten zu: „Prozess heißt stets Verwirklichung einer Möglichkeit des Gegenstandes, wobei der Gegenstand selbst (bereits) im Modus der Wirklichkeit steht und nicht als solcher, sondern nur seinem Möglichkeitsmoment nach in Verwirklichung begriffen ist.“
[102] Aristoteles Physikvorlesung, Übersetzt von Hans Wagner, Akademie-Verlag [384-322 v.Chr.](1983) S. 60
„es besteht für jedwede Bestimmtheit der Möglichkeit, dass sie einmal wirklich und einmal nicht wirklich ist.“
[108] Aristoteles Physikvorlesung, Übersetzt von Hans Wagner, Akademie-Verlag [384-322 v.Chr.](1983) S. 60/61
„Wollte man den Zeitpunkt, der die vorausgehende Phase von der folgenden trennt, auf der Seite der Sache betrachten, nicht jeweils zur folgenden Phase rechnen (als ihr Anfangspunkt), so erhielte man zweifellos die Konsequenz, dass eines und dasselbe, (sei es Gegenstand, sei es Bestimmtheit eines Gegenstandes,) (in ihm) gleichzeitig existierte und nicht existierte, und also gerade dann, wenn der Prozess seines Zustandekommens abgeschlossen ist, nicht existierte. Nun gehört der Zeitpunkt zwar zweifellos zu beiden Phasen, sowohl zur vorausgehenden wie zur folgenden, besitzt auch numerische Einheit und Identität, aber begrifflich eignet ihm solche Identität (und numerische Einheit) nicht – denn er ist einmal der Endpunkt der einen, sodann der Anfangspunkt der anderen Phasen.“
[109] Aristoteles Physikvorlesung, Übersetzt von Hans Wagner, Akademie-Verlag [384-322 v.Chr.] (1983) S.155
„Der skeptische Gedanke, welcher der Zeit Realität überhaupt abstreitet oder ihr doch nur eine dunkle und abgeschwächte Realität zuerkennen möchte, stützt sich auf die folgende Überlegung: Das eine Stück der Zeit ist vorbei und ist nicht (mehr), das andere Stück kommt erst und ist noch nicht; und aus diesen Stücken besteht jedwede Zeit, ob die unendliche Zeit oder irgendein Zeitabschnitt: Was aber aus Nichtseiendem besteht, scheint keinerlei Sein besitzen zu können.“
[127] Aristoteles Physikvorlesung, Übersetzt von Hans Wagner, Akademie-Verlag [384-322 v.Chr.] (1983), S. 109 (217 b 30)
„so dass was notwendig ist, unmöglich wäre, was doch ungereimt ist.“
[165] Aristoteles, Kategorien, Perihermeneias, Lehre vom Satz, Felix Meiner Verlag (1958) S.115