Naturwissenschaftler

Brian Green

1963

„Vorbei war die Zeit des Uhrwerks-Universum, für dessen Teile sich ein unausweichliches und ein für allemal festgelegtes Schicksal erfüllte, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit in Bewegung gesetzt wurden. Laut der Quantenmechanik entwickelt sich das Universum nach einem strengen und präzisen mathematischen Formalismus, allerdings bestimmt dieser nur die Wahrscheinlichkeit, mit der sich irgendeine bestimmte Zukunft ereignen wird – nicht aber, welche Zukunft tatsächlich eintritt.“

[74] Brian Green, Das elegante Universum, Superstrings, verborgene Dimensionen und die Suche nach der Weltformel, Siedler Verlag (2000) S.133

„Nach der Stringtheorie sind die elementaren Bausteine des Universums keine punktförmigen Teilchen, sondern winzige, eindimensionale Filamente, gewissermaßen unendlich dünne Gummibänder, die hin und her schwingen… Dadurch, dass wir die punktförmigen Teilchen als fundamentale Bausteine der gesamten Materie einfach durch fadenförmige Strings ersetzen, erzielen wir weitreichende Konsequenzen. Zuerst und vor allem scheint die Stringtheorie den Konflikt zwischen allgemeiner Relativitätstheorie und Quantentheorie zu lösen. Wie wir sehen werden, ist die räumlich ausgedehnte Beschaffenheit eines Strings das entscheidende neue Element, das die Entwicklung eines einzigen, die beiden Theorien harmonisch umschließenden Systems erlaubt. Zweitens steht uns mit der Stringtheorie eine wirklich vereinheitlichte Theorie zur Verfügung, weil nach ihr alle Materie und alle Kräfte aus einem einzigen Grundelement hervorgehen: schwingenden Strings.“ Brian Green erläutert weiter:

[115] Brian Greene, Das elegante Universum, Superstrings, Siedler Verlag (2000) S.164

„Früher erklärte man die Unterschiede zwischen den fundamentalen Teilchen, indem man annahm, jede Teilchenart sei aus »anderem Stoff gemacht«. Zwar verstand man alle Teilchen als elementar, doch hielt man den »Stoff«, aus dem sie bestanden, für unterschiedlich. Danach besitzt beispielsweise der „Elektronenstoff“ eine negative elektrische Ladung, während der »Neutrinostoff« keine elektrische Ladung hat. Dieses Bild wird durch die Stringtheorie radikal verändert, denn diese erklärt, der »Stoff«, aus dem alle Materie und alle Kräfte bestehen, sei ein und derselbe. Der neuen Theorie zufolge besteht jedes Elementarteilchen aus einem einzelnen String – das heißt jedes Teilchen ist ein einzelner String -, und alle Strings sind absolut identisch. Zu den Unterschieden zwischen den Teilchen kommt es, weil ihre jeweiligen Strings anderen charakteristischen Schwingungsmuster unterworfen sind, die vielen scheinbar verschiedenen Elementarteilchen sind tatsächlich die verschiedenen »Töne« eines fundamentalen Strings. Das Universum – zusammengesetzt aus einer ungeheuren Zahl schwingender Strings – ähnelt einer kosmischen Symphonie.“

[115] Brian Greene, Das elegante Universum, Superstrings, Siedler Verlag (2000) S. 164

„Die Unschärferelation (von Heisenberg) sorgt dafür, dass sich nichts jemals wirklich in Ruhe befindet. Alle Objekte sind der Quantenhektik unterworfen, denn wären sie es nicht, wüssten wir, wo sie sich befinden und wie schnell sie sich bewegen; damit wären sie dem Heisenberg`schen Verdikt entzogen.“

[134] Brian Greene, Das elegante Universum: Superstrings, verborgene Dimensionen und die Suche nach der Weltformel, Siedler Verlag (2000) S. 179